Kampf gegen Luftschlösser
Meine Stärke lässt immer mehr nach.
Sie erliegt dem Druck in meiner Brust,
der quälend sich verstärkt.
Ein Verlangen, immer grösser werdend.
Ich kann nicht mehr atmen.
Meine Lunge wie umschnürt,
erbringt die Kraft nicht mehr, um meine Rippen zu erheben.
Ich will nicht mehr atmen.
Wieso soll ich kämpfen?
Nur um weiter zu kämpfen,
um Tag für Tag diesem Druck entgegenzutreten?
Mein einziges Schwert der Verstand,
unfähig diese Fesseln zu durchschneiden,
ergibt sich und lässt mich ersticken.
Ich kämpfe gegen Luftschlösser, an die ich selber nicht
glaube,
kämpfe gegen sie, gerade weil ich nicht an sie glaube.
Und doch erliege ich ihrer Anziehungskraft, kann sie nicht
zerstören.
Der Wunsch eine dieser Traumwelten zu betreten - unerfüllbar
und doch so stark, so erbärmlich lähmend.
Gefühle sind nicht zu kontrollieren,
sind, einmal geweckt, stärker als jeder Feind.
Sie kontrollieren jetzt mich, zwingen mich zum Schreiben
und werden mich auch noch in den Wahnsinn treiben.
Masi, 08.04.2001